Kirche und Bauvorhaben 2020

Nachfolgend einige Fotos der neuen Trinitatiskirche München sowie Berichte über Planung und Bau.

Foto 1    Innenansicht
  
Foto 2 Innenansicht
  
Foto 3 Außenansicht
  
Foto 4 Kirchweihgottesdienst mit
Bischof Hans-Jörg Voigt D.D.
  
Foto 5 Nach dem Kirchweihgottesdienst
am 30. Mai 2019
  
Zeichnung Planung des Glockenturms
  
Detail Detailansicht



Auf einen Kirchenkaffee mit Pfarrer Schmitt aus München
Die Trinitatisgemeinde München hat ein gewagtes Projekt beschlossen: den Neubau einer Kirche samt Gemeindezentrum. Pfarrer Frank-Christian Schmitt gibt Auskunft.

Pfarrer Schmitt, wie verrückt muss man sein, um in heutigen Zeiten den Neubau einer Kirche zu beschließen?
Mit Verrücktheit hat das gar nichts  (zu tun.)getan. Es werden zwar nicht mehr so viele Kirchen gebaut, aber  ab und zu gibt es das immer noch. Auf der einen Seite ist es eine Investition in die Zukunft, auf der anderen Seite aber auch das Ergebnis einer klaren Kalkulation.

Wie steht es denn insgesamt um Ihre Gemeinde?
Die Gemeinde ist stetig gewachsen, wir haben zurzeit rund 330 Gemeindeglieder. In der Vergangenheit gab es viele Eintritte sowohl aus der katholischen wie auch aus der evangelischen Kirche. Ungefähr ein Drittel unserer Gemeindeglieder sind Ur-Selkies  und zwei Drittel sind dazu gekommen.

Heißt das, Sie platzen aus allen Nähten?
Könnte man sagen. Wir stoßen immer wieder an die Kapazitätsgrenze. Da die Trinitatisgemeinde die einzige SELK-Gemeinde in Ober- und Niederbayern ist, wohnen viele Gemeindeglieder weit verstreut, bis zu 150 km außerhalb Münchens. Deshalb werden Angebote wie ein gemeinsames Mittagessen nach dem Sonntagsgottesdienst gerne wahrgenommen. Bisher gibt es nur einen kleinen Gemeindesaal unter der Kirche mit einer winzigen Küche. Trotz des knappen Platzangebotes werden hier zuweilen mehr als 100 Besucher verköstigt. Zudem gibt es einen Renovierungsstau: Unser Räumlichkeiten aus dem Jahr 1978 sind 40 Jahre alt. Wir müssten also dringend renovieren und umbauen. Das würde nur rund 100.000 Euro weniger kosten als ein Neubau und wäre im Ergebnis lange nicht so gelungen.

Und was kostet der Neubau?
Zwischen 1 und 1,2 Millionen Euro, die genaue Summe steht noch nicht fest.

Das heißt, Sie reißen die alte Kirche jetzt ab?
Genauso ist es. Wir bauen vollkommen barrierefrei.  Es wird einen gemeinsamen Eingang für Kirche und Gemeindesaal geben, aber keinen Keller und somit auch keine Treppen mehr.

Und wie finanzieren Sie das?
In der Hoffnung und frohen Zuversicht auf Spenden, aber natürlich brauchen wir auch ein Darlehen. Die Baukosten müssen – bis auf geringe Zuschüsse der Gesamtkirche – von der Gemeinde selbst aufgebracht werden. Circa 600.000 Euro müssen noch durch Spenden aufgebracht oder durch Kredite finanziert werden

Wie groß ist denn Ihr Haushalt?
Das ist sehr unterschiedlich. In den letzten Jahren hatten wir immer einen Überschuss und konnten so Rücklagen bilden, darüber hinaus haben wir schon viele Spenden für den Neubau erhalten sowie ein kleines Apartment, das wir verkauft haben. Do dass wir zurzeit  rund 420.000 Euro Eigenkapital für den Bau zur Verfügung haben. Wir hoffen auf weitere Spenden und Zuwendungen.

Das ist eine stattliche Summe. Haben Sie schon mit dem Bau begonnen?
Wir sind jetzt in der Detailplanung. Im August wollen wir den Bauantrag abgeben. Baubeginn soll dann Anfang 2018 sein und im Advent 2018 soll es fertig sein.

Gottes Segen für Ihr Vorhaben.
Vielen Dank!


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Trinitatisgemeinde München beschließt Neubau ihres Gemeindezentrums

Am 19. Februar 2017 hat die Trinitatisgemeinde München der Selbständigen Ev.-Luth. Kirche (SELK) in einer Gemeindeversammlung mit großer Mehrheit den Neubau von Kirche und Gemeindesaal beschlossen. Dieser Entscheidung ging ein jahrelanger Diskussions- und Planungsprozess voran. Durch eine Erbschaft konnte vor 5 Jahren das Nachbargrundstück mit Haus gekauft und seitdem als „Dorothea-Gäbelein-Haus“ (DGH) für die Gemeinde (u.a. als Pfarrbüro und Sitzungszimmer) benutzt werden. Darüber hinaus bietet das DGH Wohnmöglichkeit für drei Studenten.

Die Sanierungsbedürftigkeit des kleinen Kirchgebäudes mit darunterliegendem Gemeindesaal aus dem Jahr 1978 sowie unzureichende Sanitäranlagen und die viel zu kleine Küche für die doch über die Jahre stetig gewachsene Gemeinde, die in ihrer großen Diasporasituation gerne zu vielen Anlässen auch die Gemeinschaft mit einem Essen nach dem Gottesdienst pflegt, waren der Ausgangspunkt vieler Überlegungen zu einer Verbesserung dieser Situation. Dabei war auch die große Zahl von Kindern, die sonntäglich den Kindergottesdienst besuchen und i.d.R. in zwei Gruppen betreut und unterwiesen werden, für viele Gemeindeglieder ein wichtiges Argument mehr Raum schaffen zu wollen.

Aufgrund der hohen Kosten für einen Neubau, war auch die Möglichkeit des Umbaus und der Erweiterung des bestehenden Kirchgebäudes detailliert geplant und zur Abstimmung vorgelegt worden. Da diese Möglichkeit mit sehr vielen unzureichenden Kompromissen verbunden gewesen wäre und auch nur lediglich rund 200.000 € weniger gekostet hätte als der vorgelegte Neubauentwurf, fand der Umbau nur äußerst geringe Zustimmung.

Eine reine Sanierung der Bestandsgebäude für fast 400.000 € war schon in einer Gemeindeversammlung 2016 als zu teuer und vollkommen unzureichend für die Gemeindebelange und Anforderungen abgelehnt worden.

Das Gesamtvolumen des Neubaukonzeptes beläuft sich auf 1,25 Mio €. Der Kirchenvorstand hatte im Vorfeld der Gemeindeversammlung im Dezember letzten Jahres ein  44-seitiges Informationsheft mit Plänen und Finanzierungsdetails herausgegeben und an alle Gemeindeglieder versandt. Dieses Schreiben war mit der Bitte versehen um eine Rückmeldung zur Spendenbereitschaft für das Bauprojekt. Bis zur Gemeindeversammlung am 19. Februar hatte 1/3 der Gemeinde ihre Spendenbereitschaft mit festen Einmal- oder Dauerspenden für den Kirchbau zugesagt.

Nun hofft die Gemeinde auf weitere Spendenzusagen aus den eigenen Reihen und von außerhalb der Gemeinde. Große Anstrengungen werden noch nötig sein den Darlehensrahmen und die damit verbundene Dauerbelastung des Gemeindehaushalts möglichst gering zu halten.

Als einziges Zentrum unserer Kirche in Oberbayern erhofft sich die altersdurchschnittlich recht junge Münchner SELK Gemeinde mit vielen jungen Familien und Kindern auch die Unterstützung der Gesamtkirche, denn viele Familien in München und Umgebung verfügen zwar über ein gutes eigenes Haushalteinkommen, sind aber auch überdurchschnittlich stark belastet durch die ständig steigenden Immobilien- und Mietpreise im Großraum München.

Die Gemeinde verbindet nun mit der Realisierung ihres Bauvorhabens auch eine gezielte Wirkung in die Öffentlichkeit und hofft mit einem repräsentativerem Gemeindezentrum für die Zukunft im Raum München gut aufgestellt zu sein. Vor allem aber erbittet sie den Segen und den Beistand unseres Dreieinigen Gottes in allem Tun zur Ehre seines Namens.

Die Größe der Gemeinde ist seit den 1990er Jahren (gut 200 Gemeindeglieder) auf jetzt ca. 340 Gemeindeglieder angewachsen!